Information und Dokumentation: Aufgabenbereich: Vor Anfrage: Sammeln von relevanten Dokumenten: Abgrenzung des eigenen Tätigkeitsbereichs.
Aufbereiten der relevanten Dokumente: Sortierung der Dokumente nach fachspezifischen Teilbereichen. Bereitstellen der relevanten Dokumente:
Klassifizierung der Dokumente zu einer unverwechselbaren Dateneinheit in der Ablage. Anbieten der relevanten Dokumente: Öffentliche Bekanntmachung des Dokumentenbestands. => Kunde muß generell über Möglichkeit eines
Angebots wissen, andererseits muß er zudem das Informationspotential des Bestands für seine Absichten abschätzen können. Nach Anfrage: Kundenanfrage klar definieren: Formularisierung der Anweisung.
Recherchestrategie zurechtlegen: Suche soll möglichst alle relevanten Informationen aus den Dokumenten sieben, ohne dabei in ein zu allgemeingehaltenes Ergebnis zu münden. Suchergebnis anordnen:
Die erhaltenen relevanten Informationen werden nach den Wünschen des Kunden sortiert. Suchergebnis aufbereiten: Die angeordneten Informationen sollten kommentiert und mit ausführlicher Quellenangabe abgegeben werden. Zudem
sollte ein Überblick und eine Einleitung ins Thema nicht fehlen. Auch recherchespezifische Probleme sollten für den Kunden dokumentiert werden. In allem sollte aber Übersichtlichkeit und Kürze in der Abfassung Priorität beanspruchen. So
sollte auch der Rechercheauftrag so schnell wie möglich ausgeführt werden. In jedem Fall aber innerhalb des vom Kunden gewünschten zeitlichen Rahmen. Suchergebnis zusenden: Die gefilterten Informationen und ihre Dokumentation werden
zuletzt auf dem gewünschten Wege und in dem gewünschten Medium überliefert. Allgemeine Zusammenfassung: Archivierung: Sammeln, anordnen relevanter Dokumente.
Bibliothekarisches: Klassifizierung, einzigartige Ablage der Dokumente. Dokumentation: Recherche in relevanten Dokumenten, Gewinnung und Kommentierung von Informationen. Informationsmanagement: Überbegriff für die drei Teilbereiche.
Alte Arbeitsauffassung (Papierzeitalter) vs. neue Arbeitsauffassung (Digitales Zeitalter), neues Berufsbild des Wissenschaftlichen Dokumentars: Durch die forcierte Nutzung digitaler Speichermedien und der Abfragemöglichkeiten an
netzwerkgestützten Online-Archiven (Datenbanken), ist der Dokumentar der Zukunft auch im Bereich der EDV gefordert. Hier muß der Dokumentar nicht nur in der Lage sein, die Ergebnisse seiner Recherche digital korrekt umzusetzen und
anzubieten (z.B. mit Textdateien, Präsentationsprogrammen etc.), vielmehr muß er ebenso im Umgang mit Online-Datenbanken (Recherchemethoden, Retrievalsprachen) geschult sein.
Die digitalen Kenntnisse splitten sich ganz allgemein in drei Teilbereiche: 1) Der allgemeine Umgang mit der gängigen Anwendungssoftware zur Präsentation und Verarbeitung der Recherche-Ergebnisse. 2) Die
Kompetenz zur Recherche in Off-/ Online-Datenbanken und im Internet => Beherrschung gängiger Retrievalsprachen, mind. Grundkenntnisse vom Aufbau der Thesauri, mind. Grundkenntnisse vom Aufbau relationaler Datenbanken. 3)
Die erweiterte Kompetenz zur Bereitstellung eigener Dokumente in digitalen Datenbanken (siehe grundsätzliche Befähigungen aus 2) ). Bestenfalls untermauert durch solide Kenntnisse in einer oder meherer Programmiersprachen (C/C++, Visual
Basic, Fortran, Java). Zudem sollte der Dokumentar über Fähigkeiten verfügen, die es im erlauben, seine Dokumente online zu publizieren (Kenntnisse im Webdesign/-publishing, Html, CGI, Perl, Javascript). Daneben sollte der
Wissenschaftliche Dokumentar auch im betriebswirtschaftlichen Segment zumindest grundlegendes Wissen besitzen. Gerade im Informationsbereich gibt es einen Trend das eigene Wissen zu vermarkten und gewinnbringend zu verkaufen. Daher dürften
selbst rudimentäre Kenntnisse in Marketing, Preiskalkulation, Organisationslehre (die kann in jedem Bereich von Nutzen sein), und Projektmanagement sehr hilfreich sein. Nicht zu reden vom weiteren Bedarf an betriebswirtschaftlichem
Know-How bei Wissenschaftlichen Dokumentaren in Führungspositionen. Zu nennen wären hier das Personalmanagement und die Erstellung von Budgets. Trotzdem liegt die hauptsächliche Anforderung an den Dokumentar immer noch im intellektuellen
Bereich der Materialsichtung und Materialauswertung. Hier ist ein universitäres Studium in den jeweils geforderten Bereichen von unschätzbarem Wert (z.B. Geschichte für einen Mitarbeiter in einem Historischen Archiv etc.). Ein
fachspezifisches Studium (z.B. Bibliothekswissenschaften an einer FH) ist dabei eher skeptisch zu beurteilen, da das technische Know-How trotzdem meist nur oberflächlich vorhanden ist und das Grundlagenwissen an wissenschaftlicher Theorie
sowie das Spezialwissen von zwei oder drei Universitätsfächern nicht vorhanden ist. Andererseits haben Universitätsabsolventen heutzutage neben oder in Begleitung des Studiums bereits eine hohe Affinität zum EDV-Bereich. So bietet sich hier
eher eine Lösung wie auf dem journalistischen Feld an. Auch dort baut man lieber auf Absolventen mit Spezialwissen und entsprechendem nebenbei oder nachgeschoben erworbenen publizistischen Training, statt nur auch die handwerklichen
Fähigkeiten eines Publizistik-Studenten zu bauen. Für die IuD-Branche sollte dasselbe gelten. Ein technisch angelegtes Aufbaustudium (wie etwa am IID in Potsdam) sollte den Uni-Absolventen zum wissenschaftlich-intellektuellen Hintergrund
und ihrer speziellen Bildung in den jeweiligen Fächern das Grundlagenwissen der digitalen Dokumentation näherbringen (wie es oben geschildert worden ist). Außerdem sollte auch der betriebswirtschaftliche Aspekt seinen angemessenen Raum in
der Weiterbildung finden. Der Erwerb digitaler Kompetenzen sollte aber deutlich im Vordergrund stehen, wobei davon auszugehen ist, daß die Grundlagen der allgemeinen EDV-Anwendung beim heutigen Uni-Absolventen schon vorhanden sein sollten.
Allgemein sollte man damit beschließen: Form ohne Inhalt ist nichts, aber auch die "Mona Lisa" verliert ohne den passenden Rahmen oder gar mit einem unpassenden Rahmen versehen ebenfalls erheblich an Reiz. |